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Die Kettenhaube war über Jahrhunderte hinweg ein unverzichtbarer Bestandteil der europäischen Kriegsrüstung. Dieser flexible Schutz, bestehend aus Tausenden von Metallringen, bildete eine Rüstung, die Kopf, Hals und den oberen Schulterbereich abschirmte. Von der frühen Mittelalterzeit bis weit ins 14. Jahrhundert trugen Ritter, Soldaten und Söldner eine Kettenhaube als erste Verteidigungsschicht unter ihrem Helm. Das Netzwerk der Ringe folgte genau den Konturen des Kopfes, sodass der Träger sich frei bewegen konnte, während dennoch ein hohes Maß an Schutz gegen Schnittwaffen geboten wurde.
Obwohl der Ursprung der Kettenrüstung auf die keltische Welt vor unserer Zeitrechnung zurückgeht, wurde die Kettenhaube vor allem im Mittelalter zu einem vertrauten Anblick auf dem Schlachtfeld. Die Ringe wurden in der Regel nach dem klassischen 4-in-1-Muster verflochten, wobei jeder Ring vier andere verbindet. Historisch wurden die Ringe dicht vernietet, um zu verhindern, dass sie während eines Kampfes aufspringen. Mit der Verfeinerung ihrer Techniken durch europäische Rüstungsmacher stellten sie schließlich vollständig auf dieses vollständig genietete System um.
Unter einer Kettenhaube trug man immer eine weiche, stoßdämpfende Polsterung aus Textil oder Leder. Diese Polsterung war notwendig, um Schläge abzufangen, die sonst direkt auf den Schädel treffen würden. Allerdings hielt diese Schicht Wärme zurück, weshalb Soldaten wachsam auf Überhitzung während langer Kämpfe achten mussten.
Im späten Mittelalter wurde die traditionelle Kettenhaube durch den Helmbrünne ersetzt.
Der Helmbrünne war im Mittelalter ein wesentlicher Bestandteil der Helmrüstung. Diese flexible Kragen aus Metallringen hing um den unteren Rand des Helms und bot Schutz für Nacken, Kehle und oft auch die Schultern. In einigen Varianten reichte das Kettengeflecht sogar über die Wangen oder unter das Gesicht, sodass nur die Augen frei blieben. Bei bestimmten Typen wurde eine zusätzliche Klappe aus Kettengeflecht, das Ventail, angebracht, die man über den Mund schließen oder offen lassen konnte für bessere Belüftung und verständliche Sprache.
Die frühesten Formen von Aventails sind bereits aus dem europäischen frühen Mittelalter bekannt. Helme aus der Vendel-Zeit in Skandinavien zeigen, dass dieses System bereits im 6. und 7. Jahrhundert in Gebrauch war. Bekannte Funde wie der Helm von Valsgärde 8, bei dem eine geschlossene Kettenmaske das gesamte Gesicht umschloss, zeigen, wie fortschrittlich dieser Schutz sein konnte. Ein weiteres Beispiel ist der Coppergate-Helm aus York, bei dem ein hängender Kettenstreifen den Nacken schützte, während die Wangen durch Metallplatten abgedeckt wurden. Auch in byzantinischen Militärrüstungen gibt es Beispiele von Helmen mit Befestigungspunkten für ähnliche Kettenschutzvorrichtungen.
Während des Hochmittelalters entwickelte sich der Helmbrünne zu einem standardisierten Bestandteil des Bascinethelms. Ab dem 14. Jahrhundert wurde die Ausführung weiter verfeinert: Die Kettenringe wurden an einem Lederband befestigt, das mit Vervelles (kleine Befestigungsnocken) am Helm angebracht war. Dadurch konnte der Träger den Helmbrünne einfach entfernen oder ersetzen. Viele Exemplare wurden mit metallischen Zierkanten oder einem in Spitzen geschnittenen unteren Rand versehen, was sowohl Schutz als auch Status ausstrahlte.
Ende des 14. Jahrhunderts wich der Helmbrünne allmählich einem vollständigen Plattenschutz des Nackens, blieb jedoch noch lange Zeit sowohl von Rittern als auch von Fußsoldaten in Gebrauch. Heutzutage ist der Helmbrünne bei Reenactors, Museen und Sammlern beliebt, aufgrund seiner wichtigen Rolle in der Entwicklung der mittelalterlichen Rüstung.