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Es gibt verschiedene Erklärungen über die Herkunft des Namens Katzbalger: Eine Erklärung ist, dass er von der Gewohnheit kommt, ein Schwert ohne Scheide zu tragen, nur gehalten von einem Katzenfell (auf Deutsch bedeutet Katze „Katze“ und Balg die Haut oder das Fell eines Tieres). Ob eine solche Gewohnheit tatsächlich existierte, ist umstritten.
Das Wort Katzbalger bedeutet wörtlich „Katze häuten“ oder „Katzenkampf“. Dieser Name bezieht sich auf die Art und Weise, wie das Waffe verwendet wurde: Wenn ein Landsknecht zu nah an einem Gegner stand oder wenn der Kampf in ein Handgemenge überging, konnte er dieses Schwert ziehen, da der lange Zweihänder oder die Pike auf kurze Distanz nicht effektiv waren aufgrund ihrer Länge und ihres Gewichts. Er zog sein Katzbalger, ein Schwert, das sehr schnell zu handhaben war. Sobald der Landsknecht dieses Waffe aus der Scheide zog, war klar, dass das Duell gewalttätiger werden würde und keiner von beiden Gnade zeigen würde – ein echter „Katzenkampf“. Der Katzbalger war eines der letzten echten ‘arming swords’ und verwies charakteristisch auf die reiche Vergangenheit der ritterlichen Schwerter.
Zusammensetzung des Katzbalger
Der Katzbalger ist das „kurze“ Schwert des Landsknechts, gemacht zum Hauen. Manchmal wird das Schwert auch ein Doppelsöldner genannt. Das Wort „kurz“ ist in einigen Fällen irreführend: Während ein gewöhnlicher Katzbalger zwischen 50 und 100 cm lang war, gab es auch Exemplare mit einer Klinge von 1,20 Metern Länge, die einen Griff hatten, der mit dem der Zweihänder vergleichbar war. Meistens ist der Katzbalger kurz, aber es gab auch längere Modelle, weniger häufig, aber sicherlich nicht selten.
Der Katzbalger hat normalerweise eine breite Klinge von 50 bis 80 cm Länge, die mit mehreren Blutrinnen versehen ist, um das Gewicht zu reduzieren. Die Klinge hat zwei Schneidkanten und eine abgerundete Spitze. Meistens haben sie einen einfachen, aber praktischen Griff und eine S-förmige Parierstange. Die S-förmige Parierstange schützte den Landsknecht vor Hieben feindlicher Waffen, machte ihn jedoch anfällig für Stiche. Um 1570 änderte sich die Form der Griffe. Ab etwa 1590 wurde die Klinge länger und die Griffe erhielten einen Korb. Sie wurden von der italienischen Schiavona beeinflusst, die später auch den Katzbalger ersetzte.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts kam das Zeitalter der Landsknechte zu einem Ende. Damit endete auch der Gebrauch des Katzbalger. Dies war die Zeit, in der Feuerwaffen endgültig die Oberhand gewannen.
Originale Exemplare sind heute im Klingenmuseum in Solingen, im British Museum in London und im Historischen Museum in Dresden zu sehen.