Inhaltsverzeichnis
Die Cinquedea, auch bekannt als Cinquedea, Anelace oder Stierzungendolch, ist ein kurzwertähnliches Waffe (Dolch), das seinen Ursprung im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert im venezianischen Gebiet um Ferrara hat und sich später weit im Renaissance-Italien verbreitete. Man vermutet, dass es seine Form vom römischen Parazonium ableitet.
Die Cinquedea wurde oft anstelle eines Messer oder eines größeren Schwert getragen. In der Kunst jener Zeit wird das Waffe manchmal horizontal an den Hüften oder dem Gesäß abgebildet, sodass es seitlich vom Rücken gezogen werden konnte.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Dolche konnte die Cinquedea dank ihrer besonderen Form und Größe kraftvolle Hiebe austeilen. Dadurch war es nicht nur eine Stichwaffe, sondern auch geeignet, schneidende Schläge auszuführen.
Konstruktion
Der Name Cinquedea bezieht sich auf die Breite der Klinge am Griff: etwa fünf Finger breit. Dies ist relativ breit angesichts der kurzen Länge des Waffe, meist zwischen 45 und 55 cm. Vom Griff aus verjüngt sich die Klinge schnell, wodurch sie eine dreieckige Form erhält.
Da die Klinge im Vergleich zu anderen Kurzschwertern relativ schwer war, wurden manchmal tiefe Blutrinnen eingearbeitet, um das Gewicht zu reduzieren. Diese Rillen verringern das Gewicht der Klinge, ohne die Eigenschaften der Klinge negativ zu beeinflussen.
Die Cinquedea wurde oft reichlich mit typischen Renaissance-Dekorationen verziert, ausgeführt mit Techniken wie Ageminatura und Damaszieren. Die Verzierung erstreckte sich oft auch auf den Griff und Parierstange, die aus Metall, Holz oder Elfenbein gefertigt sein konnten. Die Parierstange hatte eine typisch mittelalterliche Form.
Geschichte der Cinquedea
Der Gebrauch der Cinquedea war wahrscheinlich vor allem zeremoniell und sollte an Höfen und bei Feierlichkeiten Eindruck machen. Sie kombiniert die Funktionen sowohl von Dolch als auch von Schwert, wodurch sie ein effektives Abschreckungsmittel war und bei Bedarf vollständig eingesetzt werden konnte. Möglicherweise ist auch die Symbolik der Cinquedea von dem symbolischen Wert abgeleitet, den die Parazonium bei den Römern hatte.
Dank der großen Verbreitung an den italienischen Höfen ist die Cinquedea heute gut in Museen und Sammlungen vertreten, sowohl in Italien als auch weltweit. Bedeutende Sammlungen befinden sich im Museo Stibbert in Florenz, im Museo Civico Medievale in Bologna, in der Armeria Reale in Turin, im Museo Correr in Venedig und im Museo Archeologico dell’Alto Mugello in Palazzuolo sul Senio.
Ein besonders berühmtes Exemplar ist die Cinquedea von Cesare Borgia, verziert von Ercole dei Fedeli, die in der Casa Caetani in Rom aufbewahrt wird.