In diesem Blog informieren wir darüber, welche verschiedenen Typen von Kettenhemden verfügbar sind und für welche Zwecke Sie diese verwenden können. Aber zuerst werfen wir einen kurzen Blick auf die Geschichte der Kettenhemd. Natürlich ist kein Blog über die Kettenhemd vollständig ohne Erwähnungen dessen, was man unter der Kettenhemd trug. Wir gehen hier auf jede Periode ein. 

Kettenhemden oder einfach Ketten, ist eine Art von Rüstung, die aus kleinen Metallringen besteht, die in einem Muster miteinander verbunden sind, um eine netzartige Struktur zu schaffen. Diese Rüstung wurde ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. häufig in militärischen Kreisen verwendet.

Kettenhemden bestehen aus Tausenden von einzelnen Ringen, die ineinander verflochten sind. Historisch wurden die Ringe mit einem runden oder keilförmigen Niet dicht verschlossen. 

Die Standardbezeichnungen für europäische Kettenhemd stammen aus dem Französischen: Beinschienen werden Chausses genannt, eine Kettenhaube ist eine mail coif, und Handschuhe werden mitons genannt. Ein Kragen aus Kettengeflecht, das an einem Helm hängt, heißt camail oder Helmbrünne. Ein Kettenhemd wird als Hauberk bezeichnet, wenn es bis zu den Knien reicht, und als Haubergeon, wenn es bis zur Mitte des Oberschenkels reicht. Diese Bezeichnungen haben wir auch so weit wie möglich in unserem Sortiment verwendet. 

Historisch gesehen waren Kettenhemden immer vernietet. Der Schutz, den ein Kettenhemd bietet, hängt vom Innendurchmesser der Ringe ab, 9mm-6mm. Bei historischen Kettenhemden wurde manchmal entschieden, für empfindlichere Bereiche wie die Vorderseite des Halses Ringe mit kleinerem Innendurchmesser zu wählen. Die meisten Kettenhemden wurden in einer 1:4 Flechtung gefertigt. Das bedeutet, dass 1 Ring mit 4 anderen Ringen verbunden ist. Vernietete Kettenhemden bieten Schutz gegen Schnittwaffen wie Schwerter, Messer usw. Außerdem bieten Kettenhemden bis zu einem gewissen Grad Schutz gegen Stiche von Speeren, Pfeilen usw. Gegen gut platzierte schwere Stiche bieten Kettenhemden jedoch weniger Schutz. Auch gegen Äxte und Stangen-& Schlagwaffen bieten Kettenhemden weniger guten Schutz als Plattenpanzer. Laut einer Studie von Skeletten, die auf den Schlachtfeldern von Visby auf Gotland gefunden wurden, wiesen die meisten Skelette Verletzungen an weniger gut geschützten Beinen auf. Obwohl Kettenhemd einen formidablen Schutz boten, konnten sie durch die konventionellen Waffen eines anderen Ritters durchbohrt werden, insbesondere durch den technologischen Fortschritt im Laufe der Zeit.

Die Flexibilität von Kettenhemd bedeutete, dass ein Schlag oft den Träger verletzte, mit möglicherweise schweren Prellungen oder Frakturen als Folge, und es bot einen schlechten Schutz gegen Kopftrauma. Krieger in Kettenhemd trugen oft separate Helme über ihrem Kettenhauben zum Kopfschutz. Auch stumpfe Waffen wie Keulen und Kriegshämmer konnten den Träger durch den Aufprall verletzen, ohne das Rüstung zu durchdringen; meistens trugen sie einen weichen Schutz, wie einen Gambeson, unter dem Hauberk. 

Kettenhemden wiegen ungefähr 7 bis 15 kg.  Wenn du zum ersten Mal ein Kettenhemd hältst, fällt auf, dass es schwer ist. Aber wenn du es einmal trägst, bemerkst du, dass es deine Mobilität nicht einschränkt. Mit einem Kettenhemd kannst du problemlos rennen. Sie wurden auf Feldzügen auch ‘s nachts während des Schlafens getragen. Besonders wenn du das Kettenhemd um die Taille mit einem Gürtel schließt, stellt das Kettenhemd kaum eine Einschränkung deiner Bewegungsfreiheit dar. 

Die ältesten bekannten Kettenhemden wurden im keltischen Fürstengrab in Horný Jatov in der Slowakei und in  Ciumești in Rumänien aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Aber auch die Etrusker verwendeten bereits Varianten von Kettenhemden. Möglicherweise wurde Kettenhemd aus Schuppenpanzer entwickelt. Kettenhemd wird spezifisch im Avesta erwähnt, den heiligen Schriften des Zoroastrismus, einer persischen Religion, die im 5. Jahrhundert v. Chr. vom Propheten Zoroaster gegründet wurde. 

Es gibt verschiedene Beweise für Römisches Kettenhemd. Möglicherweise wurde die Kettenhemd im 3. Jahrhundert v. Chr. während der Konflikte mit den Kelten in Rom eingeführt. Die Lorica hamata wurde sowohl von Legionären als auch von Hilfstruppen genutzt. Die erste dokumentierte Verwendung fand während der römischen Eroberung von Hispania statt.

Die Lorica hamata war sehr beliebt bei den Legionären. Auch die Zenturionen bevorzugten sie. Sie waren jedoch teuer in der Herstellung, und deshalb konnten sich zunächst nur die reichsten Legionäre eine Lorica hamata leisten. Später, um das 1. Jahrhundert v. Chr., wurde sie weiter verbreitet, als Generäle begannen, die Ausrüstung ihrer Legionäre stärker zu finanzieren. Während des frühen Kaiserreichs waren Darstellungen von Kaisern in einer Lorica hamata oder lorica squamata (Schuppenpanzer) selten. Im späteren Kaiserreich wurden solche Darstellungen jedoch häufiger. Im ersten Jahrhundert nach Christus begann die Lorica hamata allmählich durch die lorica segmentata ersetzt zu werden. Trotzdem blieb die Lorica hamata im zweiten Jahrhundert unter Legionären gebräuchlich. Im vierten Jahrhundert wurde die Lorica hamata jedoch erneut als die einzige Standardrüstung eingeführt. 

Wenn wir über Kettenhemden aus der Antike sprechen, wird meist der Name Lorica hamata verwendet. Während auch die Kelten und beispielsweise die Makedonier denselben Typ Kettenhemd verwendeten.  

Historiker sind sich nicht einig, was man in der Antike unter seiner Kettenhemd trug. Möglicherweise trug man in der Antike eine dicke wollene Tunika oder gepolsterte Tunika unter der Lorica hamata. Es ist auch möglich, dass die Subarmalis unter der Lorica hamata getragen wurde. 

Historiker sind sich nicht einig, was genau die karolingische Kettenrüstung war. Aufgrund des Mangels an archäologischen Funden und der Abhängigkeit von Kunst und Literatur glauben einige, dass es ein langer, schwerer Ledermantel mit Metallschuppenpanzer war, während andere glauben, dass es einfach ein längerer, schwererer Kettenhemd war. Ohne weitere Beweise bleibt dies ein Diskussionsthema. In Valsgärde, Schweden, wurden germanische Helme aus 610–635 n. Chr. mit Kettenhemden gefunden.

In Skandinavien wurden verschiedene Fragmente und komplette Kettenhemden gefunden, die den Wikingern zugeschrieben werden können. In dem bekannten Grab von  Gjermundbu In Haugsbygd wurde ein vollständiger Kettenhemd (Haubergeon) gefunden. Die Wikinger gaben im Gegensatz zu ihren germanischen Vorfahren in der Valsgärde-Periode nur wenige Rüstungen als Grabbeigaben mit. Möglicherweise konnten sich nur wenige Wikinger diese Ausrüstung leisten. Im Bootsgrab von Hjortspring wurden einige Kettenhemden gefunden. Es gibt verschiedene byzantinische und angelsächsische Erwähnungen, dass Wikinger Kettenhemden trugen. Ein Kettenhemd wird auch als „byrnie“ bezeichnet, was vom altnordischen Wort brynja abgeleitet ist.

Sowohl die Wikinger als auch andere Völker des frühen Mittelalters verwendeten wahrscheinlich sowohl den Hauberk als auch den Haubergeon. 

Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Wikinger ein Gambeson unter ihrem Kettenhemd trugen. Möglicherweise trugen sie einen dicken wollenen Tunika, der eventuell aus mehreren Schichten bestand, unter ihrem Kettenhemd. 

Die ersten europäischen literarischen Erwähnungen des Wortes "Maliën" finden sich im 12. Jahrhundert im Altfranzösischen und Anglo-Normannischen, wo es als maille, maile, male oder andere Varianten geschrieben wurde. Im Mittelenglischen änderte sich dies in mailye, maille, maile, male oder meile. . Die Standardbezeichnungen für europäische Kettenhemd stammen aus dem Französischen. Historisch heißt es Kettenpanzer und nicht Kettenhemd. Dennoch wird weltweit der Begriff Kettenhemd verwendet. Auf dem Teppich von Bayeux, der zu Ehren der Schlacht bei Hastings im Jahr 1066 gefertigt wurde, tragen viele normannische Ritter Kettenpanzer.

In den späteren Manuskripten des 12. bis 14. Jahrhunderts werden oft Ritter mit Kettenpanzern abgebildet. In der Maciejowski-Bibel aus dem 13. Jahrhundert sind Ritter in Kettenpanzern deutlich sichtbar. Um diese Zeit war der Kettenhemd Teil der Standardausrüstung des europäischen Ritterstandes.

Auf dem Teppich von Bayeux scheinen die normannischen Ritter ausschließlich KettenHauberken mit einem Reiterspalt in der Mitte zu tragen. Wahrscheinlich trugen die Normannen keine separaten Kettenhauben, sondern die Haube und der Panzer bildeten eine Einheit. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Normannen Gambesons unter ihren Kettenpanzern trugen. Wahrscheinlich trugen auch sie dicke Wolltunikas, die eventuell aus verschiedenen Lagen bestanden, unter ihren Kettenhemd.

Ab dem 12. Jahrhundert zeigen die Manuskripte immer häufiger die Verwendung von separaten Kettenhauben. Ab dieser Zeit sehen wir auch, dass unter dem Kettenpanzer /  Hauberk Gambesons getragen werden. 

Ab der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden Kettenhemden zunehmend durch Plattenstahl-Rüstung-Teile ersetzt. Zu dieser Zeit entwickelten sich Kettenzusätze. Diese Kettenteile wurden verwendet, um Öffnungen im Rüstung zu schützen, ermöglichten jedoch, dass der Träger kein vollständiges Kettenhemd unter seinem Rüstung tragen musste. Zu dieser Zeit wurde auch das kleine Kettenhemd (Haubergeon) eingeführt. Dieses blieb bis ins 16. Jahrhundert in Gebrauch. Der große Vorteil war, dass es leicht angezogen werden konnte und als erste Rüstung im Falle eines direkten Angriffs fungieren konnte. 

Es hängt von deinen Wünschen ab, welcher Typ Kettenhemd am besten zu dir passt. In unserem Sortiment sind verschiedene Arten von Kettenhemden und Zubehör erhältlich, die von Unvernietet mildem Stahl und Aluminium bis hin zu vollständig vernieteten 6mm reichen. Wir gehen alle verschiedenen Möglichkeiten mit dir durch.

Historische Kettenhemden waren immer vernietet. Daher gehen wir in diesem Teil des Blogs auf alle Optionen von vernieteten Kettenhemden ein.

Nicht jedes Kettenhemd aus der Geschichte wurde auf die gleiche Weise hergestellt. Daher bieten wir verschiedene Arten von Kettenhemden mit unterschiedlichen Ringformen, Innendurchmessern und verschiedenen Arten von Nieten an. 

Im Gegensatz zu modernen Kettenhemden waren Kettenringe nicht universell flach. Sie waren auch nicht so rund wie heute. Die Stränge Stahl wurden mit einem Hammer flach geschlagen und waren daher halb flach. Heutzutage würde ein Kettenhemd so schnell tausende Euro’s kosten. Daher bieten wir die Option für Kettenhemden mit runden oder Flachringe. 

Ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts begann man zu experimentieren mit der Herstellung von Kettenhemden (und Zubehör) vernieteten mit Keilnieten. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden daher beide Arten von Nieten verwendet. 

Nicht jeder Kettenhemd aus der Geschichte ist von demselben Typ Ringdurchmesser gefertigt. Viele sind jedoch aus Ringen mit einem Innendurchmesser von 6 mm hergestellt. Kettenhemden mit diesem Innendurchmesser bieten den Vorteil, dass sie besseren Schutz gegen Stiche bieten und leichter sind als Kettenhemden aus Ringen mit einem größeren Innendurchmesser. Dieser Typ Innendurchmesser macht die Herstellung des Kettenhemd arbeitsintensiver. Daher sind diese Kettenhemden teurer. Im Prinzip werden für Reenactment oder historische Bildung weltweit Kettenhemden aus Ringen mit einem Innendurchmesser von 8 oder 9 mm verwendet. 

Historisch wurde oft nicht jeder Ring vernietet. Gemischt vernietete Kettenhemden bestehen aus Kettenringen, die mit einem Niet verschlossen sind, und vollständig geschlossenen Kettenringen. Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass der Kettenhemd stärker und kostengünstiger ist, als wenn jeder Ring individuell vernietet wäre. Von gemischt vernieteten Kettenhemden gibt es verschiedene Varianten.

Historisch gesehen wurde nicht jedes Kettenhemd aus gemischt vernieteten Ringen hergestellt. Daher bieten wir auch Kettenhemden an, bei denen jeder Ring vernietet ist.

Nicht jeder benötigt eine teure Replik eines Kettenhemd. Daher wurden verschiedene günstigere Optionen entwickelt, um beispielsweise den Tragekomfort zu verbessern.

Unvernietet Kettenhemden sind wesentlich günstiger als vernietete Kettenhemden. Der Grund dafür ist, dass keine Vernietung erforderlich ist, um diese Kettenhemden herzustellen. Diese Kettenhemden sind ideal, wenn Sie Anfänger sind, Festivals besuchen möchten, an LARP oder Fantasy teilnehmen, bei denen vernietete Kettenhemden überflüssig sind. 

In unserem Sortiment finden Sie zwei verschiedene Typen von Unvernietet Kettenhemden. 

Wenn Sie Gewicht sparen möchten, zum Beispiel am Filmset oder während eines LARPs, sind Aluminium Kettenhemden ideal. Diese Kettenhemden sind aus vernieteten Ringen gefertigt und sehen daher lebensecht wie historische Originale aus. Allerdings ist das Gewicht manchmal um bis zu 1:3 reduziert. 

https://www.celticwebmerchant.com/nl/Aluminium-malienkolder-john-geklonken.html

Als Weiterentwicklung von Aluminium Kettenhemden wurden Kettenhemden entwickelt, die aus einer Mischung von Aluminium und Gummi Ringen gefertigt sind. Die Gummi Ringe machen das Kettenhemd dehnbar und beide Ringtypen machen das Kettenhemd noch leichter als das Aluminium Kettenhemd.

Welcher Typ Kettenhemd für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihren Anforderungen ab, die das Kettenhemd erfüllen muss. Natürlich stehen wir als Spezialist immer zur Verfügung, um Ihnen bei der richtigen Auswahl zu helfen.