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Die Nordische Bronzezeit umfasst eine Periode in der Vorgeschichte Skandinaviens von etwa 2000 - 500 v.Chr. Diese Periode folgte auf Kulturen wie die Proto-Indo-Europäische Streitaxtkultur (Schnurkeramische Kultur), die Glockenbecherkultur, die Trichterbecherkultur und die Nordische Steinzeit. In diesem Blog entdecken wir die Identität dieser fernen Vorfahren der Wikinger.
Archäologische Kulturen & Migrationen in der Nordischen Bronzezeit
In der Archäologie sprechen wir von vielen verschiedenen Kulturen. Manchmal überschneiden sich diese mit ethnischen Kulturen, aber oft auch nicht. Gleichzeitig darf der Übergang von Kulturen nicht als ein abruptes historisches Ereignis betrachtet werden. In vielen Fällen erlebte man einfach eine Veränderung der Gewohnheiten, während die alte Gewohnheit eine Zeit lang parallel bestehen blieb.
Entstehung und Einflüsse
Die germanischen Kupferzeit Kulturen und Bronzezeit Kulturen entwickelten sich aus den Proto-Indo-Europäischen Steppenhirten, die um 3.500 v.Chr. von den pontischen Steppen westwärts zogen. Unterwegs mischten sie sich mit neolithischen Bauern. Daraus entstanden Mischkulturen wie die Schnurkeramikkultur. Aus DNA-Untersuchungen an Körpern der Schnurkeramikkultur geht hervor, dass in einigen Fällen bis zu 90 % der patriarchalen Haplogruppen auf Steppen-DNA der väterlichen Linie verweisen.
In Skandinavien (insbesondere Jütland) entwickelte sich eine archäologische Abspaltung der Schnurkeramikkultur, die Bootaxtkultur (2.800 - 2.300 v.Chr.), bekannt für ihren auffälligen Typ von Streitäxten. Zudem entwickelte sich aus der Schnurkeramikkultur die Glockenbecherkultur (2500 -2000 v.Chr.). Dies waren genetisch keine einzigartigen Völker; Töpfe und Streitäxte sind keine Menschen, sondern archäologische Merkmale.
Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Bevölkerung der Nordischen Bronzezeit genetisch mit der der Schnurkeramik-, Glockenbecher- und Únětice-Kulturen verwandt war. Sie hatten die höchste Laktosetoleranz unter allen europäischen Bronzezeitvölkern. Die Entwicklung der Nordischen Bronzezeit um 1750 v. Chr. war nämlich das Ergebnis einer Mischung aus der Bootaxtkultur und der Glockenbecherkultur, mit erheblichem Einfluss aus Mitteleuropa, insbesondere von der Proto-Indoeuropäischen Únětice-Kultur. Dieser Einfluss brachte Innovationen wie die Bronzeverarbeitung, die sich ab 1750 v. Chr. systematisch verbreitete, obwohl Bronze schon früher, um 2000 v. Chr., in Gebrauch war. Migrationen aus dem Norden und Osten sorgten für weitere genetische und kulturelle Vielfalt in der Region.
Handel und Kontakte
Die Region der Nordischen Bronzezeit erstreckte sich von Skandinavien bis in Teile Norddeutschlands, und einige Forscher betrachten auch Teile Estlands, Finnlands und Pommerns als Teil dieser kulturellen Sphäre. Während der Nordischen Bronzezeit bestanden enge Handelsbeziehungen mit Mykenischem Griechenland. Die Menschen der Nordischen Bronzezeit waren Experten in der Verarbeitung von Metall und handelten Bernstein gegen Metalle. Dadurch wurde diese Kultur eine der reichsten in Europa.
Gesellschaften und Siedlungen
Die meisten Menschen lebten auf kleinen Bauernhöfen, oft bestehend aus einem Langhaus und ein paar Nebengebäuden. Ab etwa 1300 v. Chr. wurde es üblich, dreischiffige Langhäuser zu bauen, von denen einige sehr groß waren. Diese großen Gebäude wurden möglicherweise als Führungzentren genutzt. Es gab auch befestigte Siedlungen, Werkstätten für Metall- und Keramikproduktion sowie spezielle Kultgebäude. Siedlungen lagen oft auf höherem Grund und in der Nähe des Meeres, was Handel und Rituale förderte.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die befestigte Siedlung Hünenburg bei Watenstedt in Norddeutschland. Dieser Ort fungierte als Handelszentrum, Kultstätte und Machtzentrum.
Religion und Rituale
Die Religion der nordischen Bronzezeit war indoeuropäischer Natur und gilt als Vorläufer der germanischen Mythologie. Die Sonne spielte eine zentrale Rolle, was auf die Landwirtschaft zurückzuführen ist. Man war schließlich auf die Sonne für das Wachstum der Feldfrüchte angewiesen. Die Sonne wird in Zeichen wie dem Sonnenkreuz, dem Triskelion und Spiralmotiven dargestellt. . Der Himmelsvater, das kosmische Zwillingspaar und die Sonnengöttin standen im Mittelpunkt. Rituale umfassten Opfergaben von Tieren, Waffen, Schmuck und manchmal Menschen, oft in Gewässern wie Seen und Mooren. Zeremonielle Gegenstände, wie bronzene Luren, wurden in religiösen Zeremonien verwendet und sind vor allem in Dänemark und Westschweden gefunden worden. Die Religion war dharmatisch und zentrierte sich um die kosmische Ordnung und gesellschaftliche eidgebundene Gegenseitigkeit.
Schifffahrt
Schiffe spielten eine große Rolle in dieser Gesellschaft. Dies zeigt sich in Tausenden von Felszeichnungen und den großen steinernen Schiffsgräbern. Diese Schiffe waren für Handel, Fischerei und Krieg geeignet. Die Schiffstradition aus der nordischen Bronzezeit legte die basic für die berühmte Seekultur der Wikingerzeit.
Klima und Landwirtschaft
Das Klima während der frühen nordischen Bronzezeit war wärmer als heute und vergleichbar mit dem des heutigen Mitteldeutschlands. Dieses günstige Klima ermöglichte intensive Landwirtschaft, sogar den Anbau von Weintrauben. Um 850 v.Chr. begann das Klima jedoch feuchter und kälter zu werden, was das Leben erschwerte und Migration verursachte.